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Weg von den Abstiegsplätzen

Badminton Mit Michi Huber und Dominique Widmer schlagen neu zwei frühere NLA-Spieler aus St. Gallen in Winterthur auf.

Mit ihnen will sich Vitudurum aus der Abstiegszone der NLB fortbewegen.

«Ich habe keine Lust mehr, weiter auf den letzten Plätzen herumzudümpeln. » Thomas Bless, sechs Jahre Spieler in der NLA, hat es satt, mit der ersten Equipe des Badmintonsportclubs Vitudurum gegen den Abstieg in die 1. Liga zu spielen. In der abgelaufenen Saison dauerte der Kampf um den Klassenerhalt bis zur letzten Doppelrunde. Obwohl ein drittes wöchentliches Training eingeführt wurde. Und wäre nicht die zweite Mannschaft der Badmintonvereinigung Argovia zwangsrelegiert worden, dürften die Winterthurer im Herbst gar nicht mehr in der NLB antreten.

Priorität für die neue Spielzeit habe wegen des recht ausgewogenen Niveaus der NLB-Teams sicher der Ligaerhalt, sagt Michi Huber. «Aber da das Kader mit Dominique Widmer und mir jetzt breiter geworden ist, sollte das doch möglich sein», schmunzelt der 28-Jährige. Die Neuen wechseln von St. Gallen-Appenzell nach Winterthur. Beide gehörten als Junioren zu den Besten ihres Jahrgangs, setzten später aber nicht mehr auf Badminton. Nun wohnen sie in Zürich, der Weg ins Training nach St. Gallen war ihnen zu lang.

2006 wurde Michi Huber mit Christoph Heiniger U19-Schweizer- Meister im Doppel. «Ich weiss noch genau, dass wir sechs- oder siebenmal nacheinander Vize-Schweizer-Meister wurden. Erst an der letzten Junioren-SM hat es zum Sieg gereicht.» Auch im Mixed und Einzel spielte sich Huber in den Final. Zwei Saisons spielte er für St. Gallen-Appenzell in der NLA. «Nach dem Ende der Sportschule, an der ich bis zu neunmal die Woche trainierte, hätte ich aber direkt nach Bern in den Stützpunkt des Verbandes wechseln und in Bern studieren müssen. Oder ich wäre aus dem Kader geschmissen worden.»

Im Einzel ein Favorit sein

Aufwand und Ertrag hätten da aber schon nicht mehr gestimmt, erinnert sich Huber. «Ich wollte noch reisen, mehr Freizeit haben und so weiter.» Also hängte er das Racket an den Nagel. «Irgendwann packte es mich dann trotzdem wieder. Es kam für mich allerdings nur St. Gallen infrage, da ich dem Klub so viel zu verdanken habe. Badminton war aber nur noch Hobby. Und auch wegen der Distanz wurde es eigentlich nie mehr als ein Training pro Woche. » Bei Vitudurum will Huber wieder so fit werden, «dass ich auch im Einzel als Favorit auf das Feld gehen kann».

«Natürlich war für den Wechsel auch ausschlaggebend, dass mein Bruder hier spielt», erklärt Huber. Bereits 2010 ist Stefan Huber aus St. Gallen zu Vitudurum gewechselt. «Auch mit Dominique habe ich schon länger geliebäugelt, in Winterthur zu spielen», erzählt Michi Huber: Seine Freundin wohnt direkt neben der Shuttlezone-Halle in Winterthur. «Es war jedoch eine harte Entscheidung, da mir der Klub in St. Gallen doch sehr am Herzen liegt. Plus wir hatten schon mit mir nicht das breiteste Kader.»

Weiterhin knapp bei Damen

Auch bei Vitudurum war die Zahl der Spieler zuletzt knapp. Da kommen die Zuzüge wie gerufen. Neben Huber und Widmer hat sich auch Manuel Manca wieder gemeldet, der 2006 zurückgetreten ist. Er galt damals als vielversprechender Nachwuchsspieler. Bloss bei den Damen bleibt die Lage spitz. Denn Désirée Schättin wechselt nach nur einer Saison zu Ligakonkurrent Zug, und Ramona Voigt wird höchstens 2. oder 3. Liga spielen, wenn ihre Rückenprobleme es zulassen. Jenny Kobelt und Fabienne Morf sind deshalb die einzigen Damen im Team. Und müssen immer antreten.

Stefan Kleiser

«Nach Winterthur zu wechseln, war eine harte Entscheidung, da mir der Klub in St. Gallen doch sehr am Herzen liegt.»

Michi Huber, Neuzugang bei Vitudurum

Neue teamkollegen: Thomas Bless will mit Vitudurum in der NLB nicht mehr hintenherumspielen.

Stefan Kleiser

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